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Vorwort
lich. Auch im Zuge der Digitalisierung sollten gleiche Regeln für gleiche Ge-
schäfte gelten, wie in diesem Fall für die Finanzierung einer Ware durch einen
Kunden.
Die Digitalisierung setzt wichtige Impulse. Es bestehen zahlreiche Kooperatio-
nen zwischen Kreditbanken und FinTechs, von denen einige auch assoziierte
Mitglieder des Bankenfachverbandes sind. Manche FinTechs agieren als Platt-
formen zwischen Kunde und Kreditbank, zum Beispiel als Vergleichsportal,
oder sie optimieren Geschäftsprozesse wie die Identifizierung per Webcam.
Was Kreditbanken und FinTechs eint, ist das Ziel, heute schon zu wissen, was
die Kunden morgen wünschen. Das Kreditgeschäft unterliegt zahlreichen
regulatorischen Auflagen – aus Gründen der Finanzmarktstabilität sowie zum
Schutz von Verbrauchern und Unternehmen.
. . . und Regulierung
Regulierung ist grundsätzlich wichtig. Sie garantiert einheitliche Rahmenbe-
dingungen für die Märkte und gewährleistet Systemstabilität. Seit der Finanz-
krise hat sich allerdings die Zahl der Institutionen zur Regulierung und Über-
wachung von Banken nahezu verdoppelt. Damit ist auch die Zahl ihrer An-
sprechpartner gestiegen, und die spezifischen Anforderungen an die Banken
haben sich vervielfacht. Mit AnaCredit wird sich die Zahl der regelmäßig an
die EZB zu meldenden Daten auf bis zu 5.000 Einzelpositionen erhöhen. Dabei
erfasst die Regulierung ausnahmslos alle Banken – unabhängig davon, ob sie
systemrelevant sind oder nicht. Um ein stabiles Finanzsystem mit unter-
schiedlichen Geschäftsmodellen zu bewahren, wäre es eher angebracht, Kom-
plexität zu vereinfachen statt sie zu erhöhen. Wie das geht? Die Digitalisie-
rung macht es uns vor.
Ihr Jan W. Wagner · Vorsitzender des Vorstandes